Künstler Salvador Dali – eine schillernde Persönlichkeit
Künstler-Geburtstagskind im Mai
Unsere vielseitige Tiroler Künstlerin Sabine DELIZIA Egger ist eine glühende Verehrerin der französischen Lebensart. Sie liebt den melodischen Klang der französischen Sprache, die vielfältige Natur des Landes, die raffinierte französische Küche und das „savoir vivre“! Paris, die Stadt der Liebe, versprüht für DELIZIA ein besonderes Flair und lädt zum Bummeln und Genießen ein! Im Herzen des charmanten Pariser Viertels Montmartre besuchte unsere Kunstfreundin vor einigen Jahren die sehenswerte Dauerausstellung zur surrealistischen Kunst Salvador Dalís. Sie zeigt etwa 300 Werke Dalís, hauptsächlich Skulpturen und Stiche.
Der surrealistische Künstler mit dem gezwirbelten Schnurrbart – so kennen ihn bestimmt die Kunstfreunde unter uns. „Le mustache“ wurde zu Salvador Dalís ikonischen Markenzeichen. Dalí trug ihn als Hommage an den berühmten spanischen Künstler Diego Velázquez. In den letzten Jahren zu großer Berühmtheit gelangt ist die „Maske Dalís“. Sie spielt in der TV-Serie „Das Haus des Geldes“ eine entscheidende Rolle. Hier geht es um einen Überfall auf die Banknotendruckerei in Madrid. Die Darsteller verstecken ihre Identität hinter einer Gesichtsmaske, die das Gesicht von Salvador Dalí zeigt.
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Wer war Salvador Dalí?
Salvador Dalí gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Er war Maler, Bildhauer und Schriftsteller, und arbeitete auch beim Film und mit Fotografie, entwarf Schmuck, Kleidung und schuf Schaufenster. Er wurde am 11. Mai 1904 in Figueres im spanischen Katalonien geboren, wo er auch am 23. Jänner 1989 starb.
Salvador Dalí erhielt im Laufe seiner Karriere viele Anerkennungen und Auszeichnungen. Allerdings galt er als egozentrische Persönlichkeit. Er wurde vielfach für sein exzentrisches, selbstverherrlichendes und provokantes Verhalten kritisiert. Das Absurde und Skandalöse war seine Welt. Er liebte die Selbstinszenierung und trug gerne extravagante Kostüme. Schon zu Beginn seiner Künstlerkarriere zeigte er sich mit einem großen schwarzen Filzhut, Samtjacke, bodenlangem Umhang und einen Stock mit vergoldetem Knauf. Seine Haare trug er schulterlang, er hatte Koteletten, im Mundwinkel stets eine Pfeife. Die Tatsache, dass er einen zahmen Ozelot als Haustier hielt, ist vielen Kunstfreunden bekannt.
„[…] der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist der, daß ich nicht verrückt bin!“
– SALVADOR DALÍ (1934)
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Man fragt sich:
Woher kam Dalís Exzentrik, sein Drang nach Selbstdarstellung? Waren diese Wesenszüge tief in ihm begründet oder sind sie eine Folge von besonderen Erlebnissen?
Werfen wir einen Blick hinter die Kulissen mit einem kleinen Exkurs in Dalís Kindheit – möglicherweise finden wir hier eine mögliche Erklärung?
Dalí selbst schrieb in seiner Autobiographie über Wutanfälle und Ausgrenzung in seiner Kindheit. Ein prägendes Erlebnis in jüngsten Jahren war die Erkenntnis, dass er den Namen seines wenige Monate vor seiner Geburt verstorbenen Bruders, Salvador I., erhielt. Der Wunsch, der Welt zu beweisen, dass er nicht Salvador II. war, sondern einzigartig und unverwechselbar, ließ ihn nie mehr los. Die Geburt seiner Schwester im Jahr 1908 und damit sein Kummer, nun die Liebe der Eltern teilen zu müssen, führte dazu, dass Dalí sich in den Dachboden des Hauses zurückzog, seinen Tagträumen nachhing, Bilder auf Deckel von Hutschachteln malte und „Weltherrscher“ spielte. In der Schule fiel er auf durch Unaufmerksamkeit und Träumereien. Den Tod seiner über alles geliebten Mutter als 16-Jähriger konnte er zeitlebens nicht verarbeiten.
Bereits mit 10 Jahren erhielt Dalí Kunstunterricht bei renommierten Lehrern und besuchte später die Akademie, von wo er allerdings 1926 auf königlichen Erlass hin aufgrund von ungebührlichen Betragens verwiesen wurde. Der genannte Grund: Dalí hatte die Teilnahme an bestimmten Examen verweigert. Er bezeichnete die Lehrer als unfähig, seine Leistungen zu beurteilen.
Dalì und die Psychoanalyse
Die Thesen und Untersuchungen des Psychoanalytikers Sigmund Freud weckten Dalís Interesse. So nannte er Freuds Psychoanalyse gar eine der Hauptentdeckungen in seinem Leben. Dalís Kunst zeigt sich stark von den psychoanalytischen Theorien beeinflusst und greift surreale Seiten der Seele des Menschen auf. Freuds Ansätze zur Traumanalyse zeigen sich zum Beispiel in einer der ersten Arbeiten Dalís im surrealistischen Stil: „Apparat und Hand“ aus dem Jahr 1927. In vielen seiner Werke entdecken wir seltsame und ungewöhnliche Kombinationen von Formen und Gegenstände, die in an Träume anmutende Szenarien eingebettet sind.
„Die Tatsache, daß ich selbst im Augenblick, wo ich male, die Bedeutung meiner Bilder nicht erkenne, will nicht heißen, daß sie keine Bedeutung hätten.“
– SALVADOR DALÍ (1935)
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Die wiederkehrenden Uhren
Ein bekanntes Werk Salvador Dalís aus dem Jahr 1931, welches auch unsere Tiroler Künstlerin Sabine DELIZIA Egger besonders fasziniert, ist „Die Beständigkeit der Erinnerung“ (spanisch: „La persistencia de la memoria“), auch „Die zerrinnende Zeit“ oder „Die weichen Uhren“ genannt.
Die schmelzenden Uhren, die wir auf diesem Gemälde sehen, begegnen uns auch in anderen Werken des Künstlers. Sie sind ein Symbol dafür, wie Hart und Weich nebeneinander bestehen. Dalí selbst erklärte, die Idee zur Darstellung kam ihm, als er ein Stück Camembert-Käse in der Sonne schmelzen sah. Im Bild „Die Beständigkeit der Erinnerung“ stehen die Uhren, die fließend und flüssig erscheinen, im Gegensatz zur kargen felsigen Landschaft. Das Kunstwerk gibt Raum für verschiedenste Interpretationen, so sind einige Kunstkenner beispielsweise der Meinung, dass die Uhren im Sinne von Albert Einsteins Relativitätstheorie die Beziehung zwischen Raum und Zeit verdeutlichen. Unsere Vorstellung einer festen kosmischen Ordnung bricht zusammen. Eine andere Theorie erklärt, dass die Uhren ein Symbol dafür sind, dass die Zeit allgegenwärtig ist und somit eine Kontrolle über jedes einzelne Leben bedeutet. Wieder eine andere Idee besagt, dass die schmelzenden Uhren jene Zeit darstellen, die wir in unseren Träumen erleben – beim Träumen ist die Zeit irrelevant, sie hat keine Bedeutung!
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Der unumstrittene Meister des Surrealismus
Wenn es uns gelungen ist, Ihr Interesse an diesem außergewöhnlichen Menschen und Künstler zu wecken, dann möchten Sie vielleicht noch mehr Details über sein Leben und Schaffen wissen. Wie könnte es auch anders sein, hat Salvador Dalí einige Autobiographien verfasst: „Das geheime Leben des Salvador Dalí“ (1942), die Fortsetzung „Tagebuch eines Genies“ (1964) und „Dalí by Dalí“ („So wird man Dalí“) (1970). Im letztgenannten Selbstportrait unterteilt er sich selbst und sein Werk in Kategorien: der „planetarische“, der „molekulare“, der „monarchische“, der „halluzinogene“ und der „futuristische“ Dalí.
In diesem Sinne beschließen wir unseren kleinen Ausflug in das Leben des spanischen Ausnahme-Künstlers mit seinen eigenen Worten:
„Meine Eltern tauften mich Salvador [deutsch: Retter]: Und wie der Name schon sagt, bin ich zu nichts Geringerem bestimmt, als die Malerei vor der Leere der modernen Kunst zu retten, und dies in einer Zeit der Katastrophen, in diesem mechanischen und mittelmäßigen Universum, in dem zu leben wir das Unglück und die Ehre haben.“
– SALVADOR DALÍ (1920/21)
Autor dieses fantastischen Artikels:
meine liebe Freundin und Kunsthistorikerin Mag. Alexandra Wagner
Quellen:
https://www.kostuempalast.de/index.php
https://de.wikipedia.org/wiki/Salvador_Dalí
https://www.daskreativeuniversum.de/salvador-dali-biografie/
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Beständigkeit_der_Erinnerung
https://www.singulart.com/de/blog/2019/09/19/die-bestaendigkeit-der-erinnerung-und-salvador-dalis-beitrag-zum-surrealismus/#:~:text=Dalí%20behauptet%2C%20er%20sei%20inspiriert,einem%20heißen%20Tag%20beobachtet%20hatte